In der Natur

Wir gehen raus. An die frische Luft! Die Natur hält für uns unzählige Juwelen bereit. Sie erleichtert es ungemein, sich wieder mit der eigenen Wesensnatur zu verbinden. Denn Natur wertet nicht, will nichts, fordert nichts – das ist ansteckend. Sie trägt uns, verwurzelt uns, hilft uns ganz mühelos, im SEIN zu sein. Draußen spüren wir hautnah die wunderbaren Kräfte der Erde und der mehr-als-menschlichen Welt, der Pflanzen, Tiere, Steine, Elementarwesen. Wir können staunen über das grenzenlose Spiel von Farben und Formen der Flüsse, Berge, Winde, Wälder ... Die Bäume, die Gräser, sie stehen genau an ihrem Platz. Das kann inspirieren, ganz selbstverständlich den eigenen Platz im großen Gefüge einzunehmen. Die Natur schenkt uns einen Raum, wo Rückverbindung stattfinden kann. Nerven entspannen sich, der Geist wird klar wie ein Bergsee, das Herz weit.
Alles ist mit Allem verbunden: Die innere Vernetztheit des Lebens, die Kräfte des Werdens und Vergehens, des gegenseitigen Nährens sind so offensichtlich in der Natur. Die frische Luft ist das Geschenk der atmenden Wälder und Wiesen, die wir durchstreifen und die wiederum uns den Boden unter den Füßen leihen ...


Die meditative Praxis in der Natur hat eine lange Tradition. Alle gingen sie raus, Mystikerinnen, Weise, Poeten und Philosophinnen. Sie zogen sich zurück und kontemplierten auf Bergen, in Wäldern und Wüsten und entdeckten eine unerschöpfliche Quelle an Weisheit, Inspiration und Heilkraft.
Wir alle haben Zugang zu dieser Weisheit und den natürlichen Kreisläufen, die uns durchströmen und nähren. Diese Qualitäten sind in freier Natur so viel einfacher zugänglich: Allein schon der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel katapultiert einen augenblicklich in die Präsenz. Auf einem Berg spürt man unweigerlich eine Weite und Freiheit in sich, plötzlich öffnet sich auch der innere Horizont. Und ein mäandernder Bach erinnert liebevoll daran, wieder in den eigenen Lebensfluss zu steigen, dass „alles fließt“.